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Wie man Wahlergebnisse schön redet!

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Am 15. März 2017 wurde in den Niederlanden ein neues Parlament gewählt. Vor den Wahlen war der Rechtspopulist Geert Wilders der unangefochtene Medienstar. Die Angst vor einem Rechtsruck in einem weiteren EU- Staat war für Medienleute so faszinierend, dass sie damit dessen Popularität steigerten und dem charismatischen Politiker eine hohe Aufmerksamkeit schenkten.  Hollywood wusste immer schon: Bad news are good news .

Demzufolge wurde ohne Not durch Mithilfe der Medien indirekt Wahlkampf für Geert Wilders und seiner „Partei für die Freiheit“ betrieben. Man befürchtete sogar einen Wahlsieg des Rechtspopulisten.

Es kam anders, angeblich…

Quelle: dpa infocom
Quelle: dpa infocom

Ein Wahlsieg der Volkspartei für Freiheit und Demokratie des amtierenden und voraussichtlich neuen Premierministers Mark Rutte wurde in vielen Medien verkündet:

Niederlande, du bist ein Champion“ twitterte Bundeskanzleramtsminister Peter Altmaier auf Holländisch und sein Tweet wurde auch zugleich die Schlagzeile bei der Tagesschau.

Erleichtert haben Politiker in Deutschland und Europa auf den Wahlausgang in den Niederlanden reagiert – der Sieg von Ministerpräsident Rutte und die Niederlage von PVV-Chef Wilders machen Hoffnung, dass Rechtspopulisten bei weiteren Wahlen ähnlich einstecken müssen.

Quelle: tagesschau.de

Betrachtet man aber das Diagramm genau, stimmen diese euphorischen Plattitüden gar nicht. Die PVV hat etwa 3% gegenüber den Parlamentswahlen 2012 zugelegt. Also rein mathematisch nennt man so etwas Gewinn. Hingegen hat die VVD satte 5,2% verloren, was man eigentlich als Verlust bezeichnet. Auch andere demokratisch ausgerichtete Parteien haben zum Teil heftige Verluste verzeichnen müssen. Ausnahme in diesem politischen Spektrum bildet die GrünLinks Partei, wo man durchaus von einem Sieg sprechen darf. In der kompliziert befremdlichen Politikersprache besitzen mathematische Vorzeichen augenscheinlich keine Bedeutung, denn dort haben Parteien gewonnen, die ein Minus zu verzeichnen haben und die Partei von Geert Wilders hat verloren, obwohl vor seiner Differenzzahl zwischen 2012 und 2017 ein deutliches Plus zu erkennen ist.

Diese Niederländer wählten den Sieger

Quelle: FAZ

Europa lebt! Geert Wilders hat die europäische Frage zu einer niederländischen gemacht und ist damit gescheitert. Die Niederländer stärken die Demokratie und die EU.

Quelle: Zeit Online

Warum Geert Wilders die Wahl krachend verloren hat

Quelle: WAZ

Die Medien machen ungeniert Verlierer zu Gewinnern und umgekehrt. Nüchtern analysiert könnte man behaupten, dass trotz herben Verlusten im EU- freundlichen Lager die Stimmenmehrheit gerade noch ausreicht, dass eine islamfeindliche Regierungsbeteiligung ausgeschlossen werden konnte.

Auch sollte man wissen, dass bereits im Vorfeld keine Partei mit Geert Wilders eine Koalition eingehen wollte, sodass eigentlich nie die Gefahr bestand, dass er Premierminister hätte werden können. Eine absolute Mehrheit für eine einzelne Partei ist in den Niederlanden quasi traditionell ausgeschlossen.

Genau genommen verbreiten etliche Medien Falschmeldungen über den Wahlausgang in den Niederlanden. Hätte man nicht ehrlich sowie sachlich darüber berichten können, anstatt falsche Signale auszusenden? Freilich ist ein 2:1 im Fußball ebenso ein Sieg wie ein 10:0, jedoch einen gewissen Unterschied im Ergebnis lässt sich nicht leugnen…

 

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