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ChatGPT – Fluch oder Segen?

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KI (Künstliche Intelligenz) schwebt als Begriff durch Medien und soziale Netze. Auch Industrie und Wirtschaft wollen nicht technologisch ins Abseits geraten und springen oft unwissenend auf einen fahrenden Zug auf, dessen Ziel sie gar nicht kennen.

Zweifelsohne ist diese Technik ein interessantes und innovatives Feld, was niemand so wirklich brach liegen lassen möchte. Zu groß ist die Gefahr und Sorge, eben jenen Zug zu verpassen.

In der Politik gibt es sogar schon Bestrebungen, diese Technologie zu reglementieren, denn auch die Möglichkeiten der politischen Einflussnahme per Desinformation und Falschmeldungen, die mit KI quasi perfektioniert werden können, erzeugt zu Recht Grund zur Sorge.

Doch wie gut arbeitet jener ChatGBT denn tatsächlich?

Meine Versuche zeigen da eher ein durchwachsenes Ergebnis. Zunächst habe ich den ChatBot mit Fragen gefüttert, wovon ich die Antworten sehr genau kenne, um zu überprüfen, ob die „Software“ tatsächlich so toll arbeitet, wie viele davon schwärmen.

Eine relativ einfache Fragestellung, die auch sehr viele Personen direkt und ohne große Recherche nachvollziehen können, wurde auch exakt beantwortet.

Doch wie regiert die KI auf komplexere Fragen?

Im Bereich der Entomologie, speziell im Fachgebiet Lepidopterologie hat dann ChatGPT extrem versagt. Die beiden Schmetterlingsarten gehören zwar zu den Seidenspinnern, aber so ziemlich alles andere in der Antwort ist komplett falsch.
Beide Arten sind sehr ähnlich und stammen aus Südostasien, wobei A. lorquinii sich eher auf die Philippinen konzentriert und nicht so verbreitet ist. Jedoch ist es unwahrscheinlich, dass diese Art in Südamerika heimisch sein sollte. Es gibt keine Fundnachweise von dort. Außerdem ist die Größe der Falter in etwa gleich.
Tatsächlich lassen sich diese Fakten recht schnell im Internet recherchieren. Da liegt denmach die Frage auf der Hand, woher ChatGPT diese falschen Daten gesammelt hat?

Aber in diesem Bereich scheit ChatGPT so seine Schwächen zu besitzen.

ChatGPT scheint ein weit verbreitetes Bacillus gar nicht zu kennen? Formuliert man die Frage etwas um, gibt er knapp aber halbwegs korrekt eine Antwort darauf.  Jedoch ist es eine Falschaussage , dass nur bestimmte Schädlinge von Bt- Präperaten getötet werden. Fast alle Insekten, insbesondere Schmetterlingsraupen jeder Art, überleben kaum einer Infizierung mit Bt.

Die Antworten scheint ChatGPT diesmal mehr aus dem Topf der Gift- Lobby gesammelt zu haben und wissenschaftliche Erkenntnisse komplett ignoriert zu haben.
Bekanntlich gehören Tagfalter auch zu den Insekten. Hier könnte die Fragestellung jedoch dem Bot Probleme bereiten.

Eine Frage aus dem aktuellen Klimawandel- Kontext zeigt, dass die KI sogar diplomatisch antworten kann.

Tatsächlich greift der Chat- Bot hier auf Ergebnisse zurück, die mehr politischer als wissenschaftlicher Natur sind.

Interessant ist dann aber, wenn man nach der zivilen Nutzung der Atomenergie fragt.

Man gewinnt unweigerlich den Eindruck, ChatGPT unterliegt bei diesem Thema einer Zensur? Ob sich das ändert, wenn man eine andere Formulierung wählt?

Offensichtlich existiert hierbei tatsächlich eine gewisse Zensur, denn die Frage nach Solarenergie wird anstandslos beantwortet.

Mein Fazit lautet daher, dass ich ChatGPT ebenso wenig vertraue wie dem Rest im Internet, ohne die Faktenlage gegeneinander abgeglichen zu haben. Mit Vorsicht sollte man solchen neuen Instrumenten, die der künstlichen Intelligenz zugeordnet werden, begegnen.

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